Wie werde ich Disc-Jockey?
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Die "Deutsche Disc-Jockey Organisation' (DDO) ist jetzt 35 Jahre alt. Bisher wurde immer darüber gerätselt: "Wie werde ich Disc-Jockey?"
Erfahrene Disc-Jockeys führen Seminare durch. Nichts gegen Autodidakten, aber sie sollten wenigstens eigene Erfahrung und nicht nur Theorie mitbringen.
Die DDO-Urkunden sind begehrt und anerkannt.
Die Mitglieder der DDO hatten in den letzten Jahren des öfteren davon gesprochen, einen Fernkursus einzurichten, der von Pädagogen geleitet wird. Die Möglichkeiten, staatlich anerkannt zu werden, sind nicht gering. Aber was muß der Disc-Jockey alles können, um später wenigstens den Sprung in die ernsthaften Medien zu schaffen?
Er muß Unterhalter, Journalist, Pädagoge, Psychiater, Sprecher und Vorreiter in Umgangsformen sein. Viele Disc-Jockeys bringen eine ganze Anzahl dieser Talente mit und arbeiten sich im Laufe der Jahre in die Materie ein. Das beste Studium nutzt aber nichts, wenn der Disc-Jockey nicht alle Voraussetzungen mitbringt.
Im Selbststudium müßte sich der Disc-Jockey ganz vorne mit der Staatsbürgerkunde und natürlich mit dem Grundgesetz befassen. Man bedenke, er trägt meistens eine große Verantwortung vor vielen Menschen. Die Geschichte der Discothek, Musikgeschichte, die Entstehung und der Werdegang der Schallplatte bis zur Herstellung der heutigen Tonträger, sollten zu seinem Wissen gehören.
Er muß das Jugendschutzgesetz kennen, Spielrecht in Discotheken, die gewerbsmäßige Veranstaltung unbedenklicher Spiele, Preisspiele, Geschicklichkeitsspiele, Ausspielung auf Volksfesten, Zulassung von selbstgebebauten Spielgeräten, Spielgeräte mit anderen Gewinnmöglichkeiten oder das Lotteriegesetz etc.

Die Sicherheit am Arbeitsplatz
Die Sicherheit am Arbeitsplatz spielt eine große Rolle, er muß das Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten kennen, sein Arbeitsvertrag und die soziale Absicherung sollten vorrangig sein.

Die Unterhaltung
Auch die psychologische Einführung der verschiedenen Menschentypen sollten mit auf dem Programm stehen. Der Disc-Jockey muß den Tonträger als Unterhaltungsprodukt kennenlernen und nicht nur das, seine Fähigkeiten müssen soweit gehen, daß er sie als Kommunikationsträger einsetzen kann. Spiele in Discotheken , Aufbau und Wechsel eines Programms, die Kommunikation zwischen Gast und Disc-Jockey, die Aura gegenüben dem Gast sind weitere Voraussetzungen.

Die Technik
Viele Disc-Jockeys "fahren“ ihre Tonträger nur aus Spaß an der Technik, basteln gerne an der Anlage herum und die intuitive Unterhaltung für den Gast wird zur Nebensache. Die Technik bietet heute hervorragende Möglichkeiten, den Disc-Jockey zu entlasten. Viele Disc-Jockeys lassen sich aber von der Technik überrollen, sie spielen nur noch an ihren CD-Playern, ohne über den Gast nachzudenken. So entwickeln sie ihre eigene Musikkultur, die der Allgemeinheit nicht immer paßt. Die Technik muß und darf nur eine Unterstützung für den Disc-Jockey bleiben. Macht er sich davon abhängig, verliert er den Gast - so einfach ist das! Laser, Nebel, Rauch, Video, Spezialeffekte, Laufschriften, Lichteffekte und Nachtleuchtungsprodukte durfen nur so eingesetzt werden, daß die musikalische Unterhaltung und der Gast nicht leiden. Alleine diese Arbeit bedarf nicht nur einer gründlichen Kenntnis, sondern auch guter psychologischer Einfühlung. Die Technik-Strategen leben vom Verkauf des Sounds. Aber alle zwei Jahre muß die Anlage erneuert werden, um den persönlichen Spieltrieb des Disc-Jockey's zu befriedigen. Deshalb ist Vorsicht geboten, der Disc-Jockey ist immer nur so gut, wie der Umsatz des Betriebes, und der sollte im Vordergrund stehen. Alles andere bleibt Hobby und Umsatzhemmer für den Gastronom.

Der Disc-Jockey und der Journalismus
Disc-Jockeys, die später einmal in die Medien einsteigen möchten, merken im Vorfeld sehr schnell, daß bei den Rundfunksendern nicht immer Fachleute am Werk sind. Wer den Wunsch haben sollte, eines Tages Rundfunkmoderator zu sein, ist heute nur noch z.T. Bediener einer digitalen technischen Anlage, deren Musikinhalt entweder von einem eigenen Musikredakteur oder von einem Computer vorgegeben wird. Die eigene musikalische Erfüllung des Hörerpotentials ist nicht gefragt. Nur keine eigene Meinung haben. Er, der Disc-Jockey, hat seine Musik als Untermalung für die Werbung zu spielen. Deshalb sollte sich der Disc-Jockey rechtzeitig um eine ordentliche Ausbildung bemühen. Auch diese Themen sind bei einem weiterbildenden Seminar vonnöten. Dazu gehören die Formen des journalistischen Ausdrucks, die Nachrichten- und Meinungsstilform, die Alternativen zur Journalistenausbildung sollten bekannt sein sowie die Lern- und Lehrbarkeit des Stils. Derartige Themen können natürlich in einen Zwei-Tage-Seminar nur „angerissen“ werden.

Die Sprecherziehung
Die Sprecherziehung spielt für den moderierenden Disc-Jockey, der Karriere machen will, eine wesentliche Rolle. Er muß sich über zentralbedingte Vorgänge im Klaren sein. Dazu gehören die Atmung, Stimme und Artikulation. Der beste Disc-Jockey taugt nichts, wenn er vor sich hin nuschelt oder wie ein Affe in das Mikrofon krächzt. Bei vielen Disc-Jockeys sind Sprech- und Fehlfunktionen der Stimme zu beobachten. Hinzu kommt, ob er überhaupt die szenischen Anlagen besitzt. Der Disc-Jockey muß sich als Figur darstellen können. Dazu gehört die Stimmschulung, Spezial-, Lockerungs- und Vokalübungen. Der Kehlkopf muß durch die Übungen beeinflußt werden können. Ständiges Redetraining und Stimmübunge mit Körperbewegungen, Reden mit Resonanz, Redens-Arten, der Kern der Rede und die Kunst derselben gehören einfach dazu.

Der Disc-Jockey und das fremde Eigentum
Solange der Disc-Jockey Musik spielt, bedient er sich eines fremden geistigen Eigentums. Nichts von dem Tonträger stammt in der Regel von ihm selber. Da hat es einen Komponisten, Texter, Arrangeur, Sänger oder Gruppe, Tonträgerfirma, Musikverlag und, und und... gegeben, die alle an dem Werk gearbeitet haben. Der Disc-Jockey macht vorerst nichts selber. Die Tatsache, daß er den Tonträger auf einer Tonanlage überträgt, macht ihn auch nicht aus. Vielmehr die „Platte“ als „tote“ Musik wieder lebendig zu machen, das ist die Kunst. Entweder setzt er die musikalischen Stücke der Autoren so geschickt zusammen, daß sein Publikum acht Stunden tobt, oder er beherrscht die Conferénce eines Unterhalters, der den Gästen auch noch das Gefühl, einen schönen Abend erlebt zu haben, mitgibt. Der moderierende Disc-Jockey hat die besten Chancen, zukunftsorientiert zu arbeiten. 1973 hat das Düsseldorfer Sozialgericht eindeutig erklärt, daß der moderierende Disc-Jockey, ähnlich einem Conferéncier wirkend, als Angestellter anzusehen ist, während der Plattenaufleger als Gewerbegehilfe arbeitet.
Genau an dieser Stelle, nämlich dort, wo der Disc-Jockey eine geistige Tätigkeit nachweist, gehört er zu den Gefragten der Branche.

Solange er vorrangig mit fremden geistigen Eigentum arbeitet, muß er wissen was das ist. Dafür sollte er sich die Geschichte des Schutzes der Musikautoren regelrecht reinziehen, um die nötige Achtung zu erlangen. Er muß das Recht des geistigen Eigentums kennen und sich über die unerlaubte Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke informieren - und das sind 99%. Er muß die strafrechtlichen Vorschriften kennen, damit sein Unternehmer nicht eines Tages wegen unerlaubter Verbreitung von urheberrechtlich geschützten Werken seinen Betrieb dicht machen muß.
Die Leichtigkeit, mit der Disc-Jockeys manchmal mit fremden geistigen Eigentum umgehen, kann bis zu 5 Jahre Haft bedeuten. Der Tonträger ist immer ein Dokument, dessen Inhalt voll geschützt ist.

Der Gast ist König
Ist der Gast überhaupt König? Diese Frage sollte sich jeder Disc-Jockey stellen. Er muß sich fragen, wer geht eigentlich mit wem um? Woher kommen die Gäste? Der Disc-Jockey und seine Manieren sind von großer Bedeutung, seine "Dienstkleidung" sollte dem Niveau des Hauses entsprechen, Fremdwörter sind nicht immer ein Aushängeschild und die Aufdringlichkeit mancher Disc-Jockeys, die sich als Star in der Manege sehen, ist bestimmt nicht von guten Eltern. Der Disc-Jockey muß Titel und Anrede einem Gast gegenüber beherrschen, er muß die Altreichen, Neureichen und die Neuarmen richtig erkennen, die streitsüchtigen Gäste - der enttäuschte Gast und der Umgang mit ausländischen Gästen sollten ein Muß an Einfühlungsvermögen sein. Es gibt viele berufliche Kniffe und Pfiffe, die ein Disc-Jockey beherrschen muß, dazu gehört auch der richtige Umgang mit sogenannten VIP’s.

Wie gehe ich mit einem Stargast um?
Das alte Lied. Ein Stargast hat sich angesagt. Er könnte etwas von dem Vorherrscherprinzip des Disc- Jockeys wegnehmen. Aber keine Angst. Der Stargast ist als Bereicherung des Programms gedacht.

Was DDO-Disc-Jockeys durch ihren Verband lernen!
Der DDO-Disc-Jockey muß zuerst einmal die Voraussetzung mitbringen, daß er auch tatsächlich tätig ist. Wobei es vorerst keine Rolle spielt, ob er in einem gutbesuchten Jugendheim oder als "Mobiler Disc-Jockey" arbeitet. Der DDO-Disc-Jockey weiß, durch ständige Lektüre der der DDO-Informationen, daß er durch die Verwendung der Sprache in der Discothek seine Verantwortung widerspiegelt. Spätestens hier wird er entlarvt, ob er seiner Verantwortung als Leiter öffentlicher Unterhaltungsprogramme gerecht wird. Seine Aura und seine Sprache verraten, ob er die Kommunikation zwischen ihm und dem Publikum beherrscht. Sowie er das Mikrofon anschaltet, um etwas zu sagen, präsentiert er eine Wortdarbietung. Er gilt als Wortkünstler! Deshalb muß er ständig an sich arbeiten, um zu seiner Persönlichkeit beizutragen. Seine Mitteilungen haben eine Ausdrucksfunktion mit einer bestimmten Absicht, nämlich das Publikum zu unterhalten und bei guter Laune zu halten. Das Ganze ist eine psychophysische Leistung. Heute bildet sich der Disc-Jockey weitgehend selber. Er erhält von seinem Verband die Anregungen und den Hinweis auf die richtige Literatur. Ein große Rolle spielt das Verhältnis zwischen Disc-Jockey und Chef. Als 1963 die DDO gegründet wurde und 1970 die Deutschen Discotheken-Untemehmer (DDU) zu einer Sozialklammer zusammenschmolzen, hatten beide Seiten nur Vorteile. Ein Disc-Jockey und ein Chef müssen fast gleich denken. Ein Disc-Jockey muß zum Antritt seiner Stelle die Vertragsvoraussetzungen mitbringen. Auch hier wird er durch die DDO informiert. Die arbeitsrechtliche Situation ist wichtig sowie die richtige Bewerbung.

Der DDO-Disc-Jockey gilt seit Jahren als Trendermittler. Genügend Beispiele lassen sich nennen. Sein Verhältnis zu dem Tonträger ist bei der Arbeit wie sein eigenes "Ich". Flops kann er nicht spielen, sonst vegrault der die Gäste. Die DDO zeigt ihm, wie er für sich Öffentlichkeitsarbeit betreibt. Ebenso wichtig ist sein Image. Die "Original Künstlermeetings" sind immer ein beliebter Treff, und im Großen und Ganzen ist es in den vielen Jahren den meisten DDO-Disc-Jockeys gelungen den Job zum Beruf zu machen, der sich später als Discotheken-Unternehmer oder in branchenbezogenen Beschäftigungen wie in den Medien oder Musikfirmen wiederfindet. Repertoire-Kenntnisse zum Beispiel sind Voraussetzung bei den DDOlern, ebenso eine lebendige und überzeugende Argumentationsfähigkeit, die Wertungen musikalischer Titel, die Fähigkeiten Informationen aus der Presse zu spezifischen Wortbeiträgen zu machen, konzeptielle Ideen für Veranstaltungen im Hause, eigene Persönlichkeit, Bühnensicherheit, Mimik, Takt und Charme.

Die Ausbildung
Eine ausführliche Ausbildung braucht mindestens zwei Jahre. Nicht nur der Disc-Jockey, sondern auch die "Stellung der Discothek in der Freizeitindustrie" muß behandelt werden. Ebenso Aspekte der Jugendsoziologie müßte als erfolgreiche Ausbildung angestrebt werden. Manche Ausbildungsaspekte lassen sich nur im praktischem Tun erlernen, wie Sprecherziehung & Präsentationstechnik, manuelle Fertigkeiten der Gerätebedienung, Tanzanleitungen etc.
Alleine im Hinblick auf die Reaktion der Medien, wird es nie eine wasserdichte Ausbildung geben, weil der Disc-Jockey hierfür zu lange benötigen würde.
Es liegt an jedem selber an sich zu arbeiten.

Die DDO-Disc-Jockeys haben zum größten Teil ein Urkunde die beweist, daß sie zumindest an den Seminaren zu Grundlagenkenntnissen zur Ausübung ihres Berufes teilgenommen haben. Das ist schon eine ganze Menge.


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