DJ Contest mit DDO-Jurymitglied

30 Minuten auf der Bühne Gas geben 36 Bands, 14 DJs und 14 Blasorchester sorgten für einen hochwertigen musikalischen Wettstreit bei den "BW Musix 03"

Dillingen (FP/PRM).

„Gehen wir nun geordnet, den Instrumenten nach, in die Halle - oder wie wir gerade sind“ - Aufregung in der Dillinger Sebastian-Kneipp-Halle. Das „Sinfonische Blasorchester Main-Kinzing“ stellt sich für den Auftritt bei den „BW Musix 03“, den Musikwettbewerb der Bundeswehr auf. Von den 2000 Musikern, die sich beworben hatten, traten 50 Gruppen in drei Kategorien am vergangenen Samstag in Wettstreit.

Während die Musikensembles bei den Schüler- und Jugendbands ihre eigenen Stücke vorstellten, bestand das Wertungsspiel bei den Jugendblasorchestern aus einem Pflicht- und einem Wahlstück aus der Unter-, Mittel-, Ober- oder sogar Höchststufe. Das Blasorchester aus Main-Kinzing hat sich für die Höchststufe qualifiziert und nachdem die Mitglieder ihre Plätze eingenommen haben, geht jedes noch einmal in Gedanken die Noten durch. Schließlich betritt auch die Jury, der Vertreter der verschiedenen Musikkorps der Bundeswehr angehören, den Raum. Der Dirigent gibt nocheinmal letzte Anweisungen und nach einem kleinen Vorschussapplaus vom Publikum wird es für die Hessen ernst. Hochkonzentriert präsentieren sie ihr Pflichtstück. Ganz anders sieht das Schema bei den Bands aus: Sie haben jeweils 30 Minuten Zeit für Aufbau, Soundcheck und Performance und werden von der Jury unter anderem nach Zusammenspiel, Gesang und Bühnenpräsenz bewertet. Ein wichtiges Bewertungskriterium ist auch die Originalität der Band. Damit haben die drei Jungen und das eine Mädchen der Darmstädter Rockband „Paraneuja“ kein Problem. Nachdem Sänger Christoph einen Song mit der Trompete begleitet hat, steigt er zum Finale von der Bühne und legt ein rasantes Gitarrensolo hin. Dafür ernten die Darmstädter begeisterten Applaus vom Publikum. Noch während sie sich verbeugen und sich von den Zuschauern verabschieden, drängt die nächste Band darauf, aufbauen zu können. Schließlich soll von den 30 Minuten möglichst wenig Zeit für Aufbau und Soundcheck verbraucht werden. Nach einem flüchtigen Verstauen der Instrumente tauschen sich „Paraneuja“ kurz mit der Jury aus. Man sieht förmlich die Anspannung von der Band abfallen. Ganz anders dagegen die Musiker, die ihren Auftritt noch vor sich haben - man sieht konzentrierte Gesichter, die den Songtext noch einmal gedanklich durchgehen, Drummer, die sich an einem imaginären Schlagzeug warm trommeln und immer wieder wirft ein Musiker einen neugierigen Blick auf die Jury und besonders auf Starchirurgen Milka Loff Fernandel vom deutschen Musiksender Viva.

„Es gibt keine Gesetze“ Die 18-jährige Jurorin hat sichtlich Spaß an ihrer Aufgabe. „Es geht mir sehr gut dabei, denn ich höre klasse Musik“ gibt die gebürtige Hamburgerin zu. „Ich finde es echt mutig und stark, dass sich junge Leute auf die Bühne stellen und ihre Songs präsentieren“, lobt sie. Da sie erst zum zweiten Mal in einem Wettbewerb die Musik bewertet, spricht Milka sich mit ihren Kollegen ab, versucht aber trotzdem, neutral zu bleiben. Ebenfalls konzentriert über seinen Unterlagen ist MTV-Moderator Patrice Bouédibéla, der eine Halle weiter sein Urteil fällt. Die vier Jungs von der Gruppe „Giants“ hat das Los gezogen und muss seinem kritischen Blick standhalten. Als die letzten Akkorde erklingen, ist der 28-jährige der erste, der Beifall klatscht. „Ich bin sehr froh, dass die Jury aus mehreren Personen besteht, denn jeder hat ein eigenes Verständnis für Musik. Es gibt in dieser Szene einfach kein Gesetz“, erklärt der Moderator der MTV „European Top 20“. Für Patrice zählt vor allem der Gesamteindruck, den die Gruppe vermittelt.

Für die 14 DJs, die im Event-Zelt in der Kaserne gegeneinander antreten, zählen dagegen nur die Präsenz, das technische Handling und die Übergänge. „Die sind meistens das Problem“, stellt Jury-mitglied Arno Klein, Ehrenmitglied der Deutschen Discjockey Organisation fest. Sein besonderes Augenmerk liegt auf der Kreativität der Teilnehmer. „Schließlich ist die bei einem DJ besonders gefordert“, weiß er.

Nach sechs Stunden musikalischen Wettstreits hat Hauptorganisator Rainer Beckedorff, Referatsleiter der Abteilung Jugendmarketing im Bundesverteidigungsministerium ein besonderes Lob parat: „Das Klima ist perfekt. Man spürt förmlich die Begeisterung und die Spielfreude.“ Trotz aller Fairness, sei aber auch „so viel Dampf im Kessel gewesen, dass man fast den Deckel abnehmen musste.“

Donau-Zeitung Miriam Probst


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